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#packmas

Nachbericht – 5. DBL Spieltag in Düsseldorf

Geschlossen, clever und erfolgreich haben sich die Bavaria Beach Bazis auch am letzten Liga-Event der Deutschen Beachsoccer-Liga präsentiert. Schade ist dennoch, dass die Mannschaft nach einer herausragenden Saison das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft hauchdünn um einen Punkt verpasst hat.

Die Zahlen sind Top4-würdig: Mit 40 Gegentoren die viertbeste Abwehr, mit 57 Toren den viertbesten Angriff, mit 21 Punkten die viertmeisten Punkte. Trotzdem steht wegen der verlorenen direkten Vergleiche gegen die Beach Royals Düsseldorf und Hertha BSC Berlin am Ende „nur“ Rang sechs. Letztlich war vor den finalen Spielen gegen den 1. FC Versandkostenfrei Rostock und SandBall Leipzig klar, dass die Bazis beide Duelle gewinnen und zugleich auf Ausrutscher der Konkurrenten Münster, Ibbenbüren, Berlin und Düsseldorf hoffen müssen.

 

Bavaria Beach Bazis vs. 1. FC Versandkostenfrei 6:3 (1:0, 2:2, 3:1) Tore: Mook (3), Körtvelyesi (2), Goller

Eingeschworene Truppe vor dem Spiel gegen Versandkostenfrei.

Ein Sieg war Pflicht, um weiterhin im Rennen um die Playoffplätze mitreden zu können. Und so legten die Bazis bei brütend heißer Hitze auch los. Nach zwei Minuten scheiterte Goller erstmals am Pfosten. Weitere Chancen  waren zunächst auf beiden Seiten Mangelware. Erwähnenswert bleiben zwei Fallrückzieher der Bazis in Person von Goller und Fuß, die allerdings nicht von Erfolg gekrönt waren. Nach neun Minuten im ersten Drittel gelang dann endlich die ersehnte Führung. Ein Einwurf der Hanseaten konnte im eigenen Drittel durch Mook abgefangen werden. Fuß leitete den Ball weiter auf Goller, der wieder zurück auf den durchstartenden Mook, welcher mit links flach ins lange Eck die Führung herstellte. Das zweite Drittel bot da schon wesentlich mehr. Nach wenigen Sekunden traf erst Körtvelyesi das Gestänge der Rostocker, nur eine Minute später war es Fuß der zu genau zielte und die Latte traf. Doch auch die Rostocker hatten Pech, als Kirschnick ebenfalls das Aluminium testete. Dass ein Ball auch den Weg ins Tor finden und nicht nur davon abprallen kann, zeigte Mitte des 2. Drittels erneut Mook, der am eigenen 9er den Ball annahm, ihn mit dem Oberschenkel bis in das gegnerische Drittel mitnahm und ihn von dort volley zum 2:0 ins lange Eck dreschte. Die erhöhte Führung hielt aber nur einige Momente. Durch den folgenden Anstoß kam Versandkostenfrei postwendend wieder zurück ins Spiel. Lüth laserte das Ding chancenlos für Eckardt an den Innenpfosten zum 2:1 und kurz vor Ende des Drittels glichen die Rostocker sogar noch aus. Basiel konnte ungehindert im 9er der Bazis den Ball annehmen, sich hochlegen und per Fallrückzieher vollstrecken. Diesmal lies die Antwort der Bazis nicht lange auf sich warten. Mit dem Anstoß wurde der Ball auf die linke Seite auf Kört gespielt, der den Ball volley unhaltbar ins lange Eck zimmerte. Somit ging es mit einer knappen Führung ins Schlussdrittel. Man merkte beiden Teams die Hitze an und es dauerte wieder etwas bis nennenswerte Chancen herausgespielt wurden. Fünf Minuten vor Schluss konnte Goller auf 4:2 erhöhen, als er den Ball an der rechten Seite mit dem Rücken zum Tor annahm, zur Mitte zog und per Drehschuss einnetzte. Zwei Minuten vor Ende der Partie machte Kört den Deckel drauf. Einen Schuss von Rühl aus der eigenen Hälfte, fälschte er ein paar Meter vor dem Gehäuse der Norddeutschen noch entscheidend zum 5:2 mit dem Kopf ab. Basiel erzielte zwar noch 30 Sekunden vor Ende mit seinem zweiten traumhaften Fallrückzieher den Anschlusstreffer, doch abermals Mook konnte quasi mit der Schlusssirene den 6:3 Endstand herstellen. Die Hausaufgaben der Münchner konnten so am Samstag zunächst erledigt werden. Da jedoch keiner, der in der Tabelle vor den Bazis stehenden Mannschaften, Punkte liegen ließ, kam es am Sonntag zum großen Bangen.

 

Bavaria Beach Bazis vs. Sandball Leipzig 5:2 (4:1, 1:1, 0:0) Tore: Rühl (2), Fuß, Franz, Mook

Die Isarkicker mussten auch Teil zwei Ihrer Hausaufgeben gegen Leipzig erfüllen. Voller Spielwitz starten sie von Beginn an in ihr vorerst letztes Saisonspiel und konnten bereits nach wenigen Minuten durch einen platzierten Fernschuss von Kapitän Matthis Rühl in Führung gehen. Ein wahrer Sonntagsschuss tief aus der eigenen Hälfte in den Winkel brachte die Leipziger zwar wieder ins Spiel, doch kurz darauf erzielte Fuß per fälligem 9-Meter die erneute Führung, ehe Julian Franz diese nach einem Einwurf erhöhen konnte. Einen schönen Konter schloss erneut Matthias Rühl kurz vor der ersten Drittelpause zum 4:1 ab. Im zweiten Drittel fehlte den Münchnern dann etwas die Genauigkeit beim letzten Pass und zudem wollten sich die Sandballer aus Sachsen mit einem recht körperbetontem Spiel in der Partie halten. Eine kurze Unachtsamkeit führte zum Anschlusstreffer für die Leipziger, ehe Toni Mook mit einem satten Linksschuss den alten Vorsprung wieder herstellte. Im letzten Drittel kontrollierten die konditionell gut eingestellten Münchner das Geschehen ohne bei der erneut tropischen Temperaturen ans Maximum zu gehen. Nach dem ein oder anderen schönen Spielzug stand letztendlich entweder das Aluminium oder Keeper Markus Brandt einem höheren Spielausgang im Weg. So endete die Partie mit einem leistungsgerechten 5:2 für die Beach Bazis. Nach dem Spiel begann dann das Rechnen und die Bazis konnten sich die anderen Spiele am Unterbacher See anschauen. Zwei Teams mussten noch Patzen um das Ziel „Final Four in Warnemünde“ zu realisieren. Doch am Ende konnten auch alle Konkurrenten ihre Aufgaben erledigen und somit änderte sich am Tabellenbild nicht mehr.

 

„Immer ein gutes Gefühl“: Die Bazis-Familie beim gemeinsamen Abendessen.

„Mir tut es für unser Team extrem leid“, sagt Marc Lamberger, Trainer der Bavaria Beach Bazis. „Wir haben seit Mai – Testspiele inklusive – nur zwei Spiele nach regulärer Spielzeit verloren. Wir hätten den Einzug ins Halbfinale mehr als verdient gehabt, da wir einen enorm hohen Aufwand betrieben haben. Man sieht aber auch, dass man letztlich perfekt arbeiten muss, um unter die besten vier Teams in Deutschland zu kommen.“ Knackpunkt in dieser Saison war das verkorkste Spieltagswochenende in Hamburg, als die Bazis nicht nur 2:4 gegen Düsseldorf, sondern im Neunmeterschießen auch gegen den Hamburger SV verloren. Alleine ein Punkt in diesem Spiel hätte für den Einzug ins Semifinale genügt. Hinzu vor zwei Wochen kam der unglückliche Punktverlust gegen Hertha BSC nach Verlängerung (8:9). „Wir sind sehr demütig und wissen, wo unsere Fehler in dieser Spielzeit lagen“, sagt Andy Körtvelyesi, für den die Beachsoccer-Spielzeit wegen Einsätzen für die tschechische Nationalmannschaft noch bis Ende August geht. Der sportliche Leiter Ricky Goller gab sich am Ende gefasst: „Wir haben uns spielerisch noch einmal enorm weiterentwickelt und noch nie so viele Punkte geholt wie in dieser Saison“, bekräftigt Goller. „Uns war klar, dass es in Düsseldorf nicht ausreicht, nur unsere eigenen Aufgaben zu erledigen, sondern wir auf Fehler der Konkurrenz hoffen müssen. Wir haben alles gegeben und gehen mit einem absolut positiven Gefühl in die Pause.“

Für dieses gute Gefühl sorgten in Düsseldorf die Spieler und mitgereisten Fans, die sich einmal mehr als große Familie und kompakte Einheit präsentierte. Bei den Spielern stach Neuzugang Toni Mook heraus. Der 28-jährige Rosenheimer erzielte gegen den 1. FC Versandkostenfrei drei Tore und traf auch gegen Sandball Leipzig. Die weiteren Treffer erzielten Andy Körtvelyesi (2), der von Lamberger erstmals als Angreifer aufgeboten wurde, die seit Wochen in Top-Form spielenden Matthias Rühl (2) und Ricky Goller sowie die Offensivkräfte Philipp Fuß und Julian Franz, der gegen Versandkostenfrei eine Sperre abzusitzen hatte. Für Franz geht die Saison allerdings – wie für Körtvelyesi – noch weiter. Franz ist bei den Länderspielen am kommenden Wochenende in Hamburg gegen Griechenland erneut nominiert. Der 27-Jährige hofft zudem auf eine Nominierung für die Spiele gegen Frankreich, Spanien und Russland im Rahmen der Euro Beach Soccer League in Warnemünde Ende August. In Hamburg bekommt zudem Torwart Alexander Völkl als Perspektivkeeper des DFB einen weiteren Einsatz. Bazis-Coach Lamberger wird für den DFB zudem in gewohnter Funktion als Torwart- und Assistenztrainer von Nationaltrainer Matteo Marrucci fungieren.

 

Kader:

Alex Baier (TW)
Elvis Eckardt (TW)
Andy Körtvelyesi (1 Tor)
Daniel Kattner
Toni Mook (4 Tore)
Matthias Rühl (C) (2 Tore)
Daniel Vinoly
Ricky Goller (2 Tore)
Philipp Fuß (1 Tor)
Julian Franz (1 Tor)
Simon Kuhn