Moral total! – 2. GBSL-Spieltag in Ibbenbüren
Die Rückkehrer – Nachbericht vom 2. Spieltag der German Beach Soccer League in Ibbenbüren
Dreimal lagen die Bavaria Beach Bazis schier aussichtslos zurück, doch dreimal gelang ihnen eine furiose Aufholjagd: Während die Pasinger Sandfußballer gegen den Hamburger SV und Chemnitz letztlich mit einem Tor Unterschied verloren, schlugen sie den Wuppertaler SV mit 7:6.
Ibbenbüren – Zwölf Minuten, die über ein Wochenende entscheiden. Eine kurze Zeitspanne, die ausschlaggebend ist, ob sich rund 700 Kilometer Anfahrt nach Ibbenbüren (Nordrhein-Westfalen) gelohnt haben oder nicht. Zwölf Minuten, die im Kampf um die Playoffs entscheidend sind. Zwölf Minuten Zeit, einen Drei-Tore-Rückstand aufzuholen.
Genau dies gab Ricky Goller, Spielertrainer der Bavaria Beach Bazis, seiner Mannschaft vor dem letzten Drittel gegen den Wuppertaler SV auf den Weg. „Diese zwölf Minuten entscheiden, ob wir ein geiles Wochenende haben.“ Vielleicht hatten die Pasinger Sandfußballer den Gegner unterschätzt, nachdem die Wuppertaler zuvor überraschend deutlich mit 10:4 gegen Münster verloren hatten. Die Beach Bazis lagen vor dem Schlussabschnitt jedenfalls 5:2 zurück.
Nach zwei Treffern der Wuppertaler sowie Toren von Andy Körtvelyesi sowie Bazi-Kapitän Matthias Rühl stand es zunächst 2:2, ehe die Pasinger völlig aus dem Tritt kamen. „Es war phänomenal, wie wir das Spiel im letzten Drittel gedreht haben“, sagt Goller. „Das zeigt, dass Leben in der Mannschaft ist und der Teamgeist stimmt.“ Körtvelyesi, Rühl und Goller trafen, sie glichen somit zum 5:5 aus. Die Führung zum 6:5 markierte Denis Leoncelli, der per Strafstoß am Torwart scheiterte, aber im Nachschuss traf. Den Wuppertalern gelang ebenfalls per Neunmeter der Ausgleich, ehe Goller sein Team zum Sieg schoss.
Dabei war es zunächst unklar, wie lange der Trainer überhaupt selbst spielen kann, nachdem er zuvor vier Wochen wegen eines Zehenbruchs pausieren musste. „Der Arzt hat gesagt, dass ich spielen darf, und im Abschlusstraining hatte ich ein gutes Gefühl“, sagt der 25-Jährige, der in drei Spielen fünf Tore erzielte. „Im Spiel kommt dann noch Adrenalin hinzu, dann geht das schon.“ Das 7:6 war ein enorm wichtiger Sieg, weil die Bazis dadurch Rang sieben sicherten und nach sechs Spielen auf Playoff-Kurs sind.
Allerdings wäre am Spieltag in Ibbenbüren, wo beste Beachsoccer-Bedingungen vorlagen, mehr drin gewesen für die Bazis. Gegen den bis dato ungeschlagenen Hamburger SV hielten die Bazis klasse mit, doch die Tore markierten die Hamburger. Nach einem 0:3-Rückstand kämpfte sich die Mannschaft dennoch zurück – Goller traf per Freistoß und Julian Franz besorgte nach einer Vorlage von Muhamet Mucoli das 2:3. Mehr gelang den Bazis jedoch nicht mehr.
Ähnlich verlief es gegen das Beachsoccer Team Chemnitz, das im ersten Drittel 4:0 in Führung ging. Dennoch zeigte sich, dass die Pasinger aus der Vergangenheit gelernt haben. Sie gaben nicht auf, sondern kämpften sich auch in diesem Spiel zurück. Im zweiten Drittel stand es plötzlich 5:5, nachdem Goller (2), Sebastian Sommer, Denis Leoncelli und Rühl trafen. Zwar fehlten den Chemnitzern einige Leistungsträger, doch einer war dabei, der letztlich den Unterschied ausmachte: Nationalspieler Sascha Weirauch, einer der besten Spieler der Sandfußball-Bundesliga.
Kurz vor dem Ende des zweiten Drittels spielte sich der technisch starke Linksfuß durch. Aus spitzem Winkel hob er den Ball gefühlvoll ins lange Eck – der in allen drei Spielen überragende Bazi-Torwart Raphael Mayer war chancenlos. Der Ausgleich blieb den Pasingern im dritten Drittel verwehrt. „Der Knackpunkt waren die Minuten, in denen wir deutlich in Rückstand geraten sind“, sagt Rühl. „Die Aufholjagd war super, es wäre mehr dringewesen.“
Zufrieden ist der Kapitän dennoch, wie sich die Mannschaft präsentiert hat, denn sie hat sich weiter Respekt in der Liga erarbeitet. „Der Wille zu Gewinnen ist da, das hat man allen angemerkt“, sagt Rühl. Nun liegt der Fokus auf dem Heimspieltag am Munich Beach Resort, der in zwei Wochen stattfindet. „Das ist der Höhepunkt der Saison“, sagt Rühl. „Jeder hat seine Freunde und seine Familie eingeladen, von denen viele noch keinen Beachsoccer-Spieltag gesehen haben. Alle sind motiviert und freuen sich sehr auf das Ereignis.“
Kader:
#99 Raphael Mayer (TW)
#6 Matthias Rühl (C, 3 Tore)
#7 Julian Franz (2 Tore)
#10 Sebastian Sommer (1 Tor)
#13 Muhamet Mucoli
#20 Ricky Goller (5 Tore)
#33 Denis Leoncelli (2 Tore)
#69 Andy Körtvelyesi (2 Tore)
#77 Maxime Leoncelli
Ein besonderer Dank gilt unseren Edelfans Tanja, Nina, Nicki, Elmma und TW-Coach Marc Lamberger!