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Mögliche Verschmelzung des Bazis-Hauptvereins!

Verschmelzung der Pasinger Vereine!

Dem Trägerschaftsverein der Sportanlage DJK Pasing 03 e.V., dessen einzige sportliche Abteilung die Bavaria Beach Bazis sind, steht eine mögliche und vor allem sinnvolle Verschmelzung mit zwei Optionen bevor. Dadurch könnte auch das Thema „eigener Beach Soccer Platz“ wieder frische Fahrt aufnehmen.

München-Pasing – Zwei Optionen für eine einfache Buchführung: Die DJK Pasing und der Trägerschaftsverein DJK Pasing 03 sollen verschmelzen, um die Sportanlage zu sichern.

Es gibt sie beide. Die Entscheidungen, bei denen die, die sie einst getroffen haben, am liebsten die Zeit zurückdrehen und vieles anders machen würden. Und es gibt die, die man genau so wieder treffen würde. Zyniker mögen an dieser Stelle vielleicht denken, es geht um die Ehe. Nun, der Vergleich ist weit hergeholt, passt aber irgendwie auch auf den Trägerschaftsverein DJK Pasing 03, den die DJK Pasing und die Sportfreunde Pasing 03 im Jahr 2004 gegründet haben.

Zwei rivalisierende Vereine haben sich damals die Hand gegeben, um die Trägerschaft für die Sportanlage an der Agnes-Bernauer-Straße – einer bis dato städtischen Bezirkssportanlage – zu übernehmen. Bis 2004 waren die DJK, die Sportfreunde sowie der FC Anadolu Bayern Mieter der Anlage, dann übernahm der Trägerschaftsverein die Verantwortung für den Betrieb und Erhalt der Anlage anstelle der Stadt München. Der FC Anadolu ist seither weiterhin Mieter.

Manfred Schneider, der Vorsitzender der DJK Pasing und auch des Trägerschaftsvereins ist, hat diese Entscheidung nie bereut. „Ich würde den Schritt sofort wieder machen. Allein, dass wir seit Jahren ein perfekt funktionierendes Vereinsheim haben, ist ein Grund“, bekräftigt er. „Wir wollen die Anlage mit aller Macht halten und die Früchte unserer Arbeit in Zukunft ernten.“ Der Pachtvertrag mit der Stadt läuft noch weitere 15 Jahre, die sogenannte Übergangsphase aber endet in diesem Jahr.

Der Trägerschaftsverein ist neben dem SV Untermenzing, dem FC Alte Heide, der FT Gern und dem TSV Solln einer von fünf Münchner Vereinen, die ihre Anlagen pachten. Einst waren es neun, doch der SV Schwarz-Weiß, der SV Helios und der SV Gartenstadt kamen in finanzielle Engpässe und gaben ihre Anlagen zurück. Der FC Sportfreunde zog 2013 nach. In Pasing hingegen funktionierte das Pacht-Modell. Die DJK und SF sind für die Pflege und den Erhalt der Anlage zuständig, die Energiekosten liegen in Höhe eines größeren fünfstelligen Betrages. Zudem steuert die Stadt pro Jahr 25 000 Euro Zuschuss bei.

Um die Anlage weiterhin halten zu können, will die DJK Pasing nun mit dem Trägerschaftsverein verschmelzen. Das gab Schneider bei einer Info-Veranstaltung in der Vereinsgaststätte „Da Wirtshauser“ bekannt. Wie groß das Interesse an diesem Thema ist, zeigte die Resonanz. Viele Mitglieder und Interessierte fanden gar keinen Sitzplatz.

Könnten bald für einen großen Gesamtverein jubeln: Die Pasinger Fußball Fans.

Könnten bald gemeinsam für einen Gesamtverein jubeln: Die Pasinger Fußball Fans.

Ziel der Fusion ist es, die Anlage weiterhin erhalten zu können und aus einer doppelten Buchführung eine zu machen. Schneider zufolge werde es schwierig, genug Ehrenamtliche für die DJK und den Trägerschaftsverein zu finden. Schneider sagt: „Die finanzielle und personelle Situation des Trägerschaftsvereins hat in der bestehenden Form keine Zukunft mehr. Momentan müssen sich alle Ehrenamtlichen doppelt engagieren. Und die Struktur ist nicht handlungsfähig genug.“

Derzeit hat der Trägerschaftsverein nur eine Abteilung, nämlich Beachsoccer-Bundesligist Bavaria Beach Bazis. Nach der Verschmelzung wäre der Verein ein „richtiger Spartenverein“, in dem die Abteilungen Fußball, Jugendfußball, Beachsoccer, Gymnastik und Budo ein eigenes Budget haben und eine eigene Abteilungsordnung haben.

Die Vorteile einer Verschmelzung mit der DJK Pasing wären laut Schneider unter anderem, dass es einen einheitlichen Vorstand für einen gemeinsamen Verein gäbe, die Sponsorenmotivation höher ist und die finanzielle Konsolidierung vereinfacht wird. Zudem bestehe die Möglichkeit, wegen der Platznutzung mit Schulen in Pasing zu kooperieren. Schneider ist überzeugt, dass es zu einer Verschmelzung kommen wird. „Ich sage nicht: falls es klappt. Ich bin mir nämlich sicher, dass es klappt, weil es eine super Sache ist“, sagte der Vorsitzende auf der Info-Veranstaltung.

Skeptiker gibt es natürlich, allen voran im Lager der SF Pasing 03, die im Trägerschaftsverein bis dato fest involviert sind. Ob 03 sich ebenfalls der Fusion anschließt, entscheidet der Verein. Neu wäre diese Option jedenfalls nicht. Bereits in der jüngeren Vergangenheit war eine Fusion der DJK Pasing und der SF Pasing 03 Thema, sie kam aus einem alteingesessenen Rivalitätsdenken in beiden Klubs aber nicht zustande, obwohl viele Mitglieder ein freundschaftliches Verhältnis pflegen.

Aus dem Vorstand der SF Pasing 03 waren Vorsitzender Karl-Edmund Dormann, Kassier Robert Gschwendtner und Jugendleiterin Gabi Rätzel beim Info-Abend im Wirtshauser. „Das Tischtuch war zerschnitten“, merkte Dormann an. „Pasing 03 muss den Eindruck bekommen, dass wir nicht gefressen werden. Wir wollen uns auf Augenhöhe begegnen. Dann lassen wir mit uns reden.“ Schneider antwortete: „Wir wollen nichts anderes. Wir würden uns freuen, wenn 03 mitmacht.“ Bei dieser Option hieße der Hauptverein DJK Pasing 03. Entscheiden sich die SF Pasing 03 dagegen, hieße der Hauptverein DJK Pasing. Die SF und der FC Anadolu wären dann die beiden Mieter der Sportanlage.

Die DJK Pasing und der Trägerschaftsverein treffen sich derweil beide am 8. April, 18 Uhr, zur außerordentlichen Jahreshauptversammlung im Wirtshauser. Es dürfte ein wegweisender Tag werden, denn dann werden die Mitglieder über die Verschmelzung abstimmen. Schneider hofft, dass es zu einer Entscheidung kommt, über die er in zehn Jahren ähnlich denkt wie über die aus dem Jahr 2004.

Autor: Marc Lamberger