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Nachbericht – 4. DBL Spieltag in Ibbenbüren

Verloren und doch irgendwie gewonnen. Die Bazis erlebten in Ibbenbüren im Rahmen des 4. DBL-Spieltags eine reinste Achterbahnfahrt der Gefühle. Nach einem seanstionelle Sieg am Samstag gegen den Gastgeber und ehemaligen Deutschen Meister Ibbenbüren, reichte es am Sonntag in einem der spannendsten Spielen der Saison und trotz herausragender Moral hauchdünn nicht zum Sieg gegen Hertha BSC Berlin. Durch die unglücklichen Ergebnisse der anderen Mannschaften rutschen die Bazis zudem vom 3. auf den 6. Platz punktgleich mit dem Vierten in der Tabelle ab und müssen am letzten Spieltag in Düsseldorf nun auf Schützenhilfe hoffen, um doch noch das Final Four in Warnemünde zu erreichen.

Bavaria Beach Bazis vs. Ibbenbürener BSC 5:4 (1:1, 2:2, 2:1) Tore: Rühl, Franz, Goller, Basquaise (2)

Bei rund 30 Grad war es das erwartet schwere Spiel gegen den Ibbenbürener BSC, der zwar auf seine Top-Spieler Christian Biermann und Sascha Weirauch verzichten musste, aber dennoch mit herausragenden Akteuren besetzt war. Spieler wie die Keeper Toni Müller und Timo Knüppe, die Brüder Nico und Felix Stehr, Kapitän Tobias Göttlich, Valon Bequiri und Rico Faßl wären auch bei jedem anderen Team der Liga unumstrittene Stammkräfte. Für Pierre-Simon Laplace, Jakob Bernoulli oder auch Andrei Kolmogorow wäre diese Problemstellung ein leichtes gewesen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Bazis in dieser Saison in Führung gehen? Nach reichlichen Überlegungen waren sich wohl alle drei Koryphäen der Wahrscheinlichkeitsrechnung einig, dass eine solche Führung der Bazis in etwa die gleiche Wahrscheinlichkeit besitzt, wie ein Hole-in-One mit einer Kokosnuss beim Ryder Cup während einer Sonnenfinsternis. Und so liefen die Bazis auch dieses Mal erwartungsgemäß einem Rückstand im 1. Drittel hinterher. Basquaise konnte zwar durch einen verwandelten 9-Meter zwischenzeitlich wieder ausgleichen, doch zu Beginn des 2. Drittels zog Ibbenbüren mit zwei weiteren Treffern wieder auf 1:3 davon. Noch vor Ende des Mitteldrittel konnten die Bazis durch Franz und Goller erneut den Ausgleich herstellen. Das 3. Drittel begann dann wie schon die beiden vorangegangenen. Nichts neues für die Bazis also, als Ibbenbüren sich mit 3:4 wieder auf die Siegerstraße brachte. Doch im Unterschied zu den anderen Dritteln, konnten die Bazis dieses Mal ein Tor mehr schießen als der Gegner und das Spiel sogar noch drehen. Basquaise und Rühl konnten sich noch in die Torschützenliste eintragen, aber auch die starke Leistung des Goalies Elvis sollte hier an dieser Stelle erwähnt werden, der die Münchner mit seinen Paraden im Spiel hielt.

„Der Sieg war aus meiner Sicht verdient, weil wir uns nie aus der Ruhe bringen ließen und unseren Matchplan komplett durchgezogen haben“, sagt Bazis-Trainer Marc Lamberger. „Beide Mannschaften hatten sehr gute Chancen, aber die Torhüter – speziell Elvis Eckardt und Toni Müller – haben herausragend gehalten.“ Die Bazis trafen zudem zweimal das Aluminium – Goller setzte einen Fallrückzieher an den Pfosten, der französische Nationalspieler Anthony Barbotti traf per Fallrückzieher die Latte. Philipp Fuß schoss derweil einen Neunmeter über das Tor. „Am Ende hat sich unsere gute Fitness ausgezahlt“, sagt Lamberger. „Das 5:4 durch Matthias Rühl nach einer hervorragenden Kombination mit Julian Franz hat gezeigt, dass wir bis zum Ende technisch guten Beachsoccer spielen können.“ Die Neuzugänge Barbotti, Basquaise und Toni Mook fügten sich sehr gut ins Mannschaftsgefüge ein. „Wir wussten, dass Basquaise und Barbotti uns direkt weiterhelfen“, bekräftigt Lamberger. „Auch Toni hat in seinem ersten Liga-Spiel ein gutes Debüt gegeben und vor allem stark verteidigt.“

Bavaria Beach Bazis vs. Hertha BSC Berlin: 8.9 n.V. (1:3, 2:3, 5:2, 0:1) Tore: Rühl, Basquaise (2), Goller, Franz (2), Barbotti, Eigentor

Was für ein Spiel!!! Fallrückziehertore, Eigentore, Penalties, Platzverweise und eine nicht für mögliche gehaltene Aufholjagd bot dieses Spiel am frühen Sonntagmorgen. Aber der Reihe nach. Wieder einmal gerieten die Bazis im 1. Drittel in Rückstand. Nach 6 Minuten wurde ein Handspiel gegen Körtvelyesi gepfiffen und der fällige Freistoß von Hannawald im bayerischen Tor versenkt. Rühl konnte nur 2 Minuten später, ebenfalls per Freistoß aus spitzem Winkel aus der eigenen Hälfte wieder einen Gleichstand herstellen, doch es sollte für lange Zeit der letzte Gleichstand für die Bazis bleiben. 2 Minuten vor der 1. Drittelpause passierte es dann zum ersten Mal. Nach einer Ecke der Hertha köpfte Engelhardt an Keeper Baier vorbei. Der auf der Linie stehende Basquaise zeigte seine Reflexe, nur lenkte er den Ball unglücklich ins eigene Tor. Nur Sekunden später trafen die Bazis dannn auch bereits schon zum 2. Mal ins eigene Netz. Wieder nach einer Ecke, die scharf auf den ersten Pfosten gespielt wurde, hielt dieses Mal Barbotti seinen Fuß so unglücklich hin, dass der Ball unhaltbar für Baier zum 1:3 einschlug. Im 2. Drittel war Fortuna weiterhin nicht auf der Seite der Bazis. Erst traf Goller bei seinem Freistoß aus aussichtsreicher Position nur das Lattenkreuz und quasi im Gegenzug konnte die Hertha durch Siegert aus nächster Nähe vor dem Münchner Tor zum 1:4 erhöhen. Dann aber begannen die Bazis eine erste leichte Aufholjagd. Zunächst bewies Basquaise, dass er auch das richtige Tor treffen kann und im nächsten Moment erzielte Goller den Anschlusstreffer zum 3:4. Alles schien wieder offen, doch mit dem Anstoß der Berliner nach dem Anschlusstreffer folgte bereits das 3. Eigentor in der Partie der Bazis. Unglücksrabe Barbotti köpfte den Ball versehentlich zu weit nach hinten über Torwart Eckardt ins eigene Gehäuse. Schließlich konnte auch noch Hannawald mit einem Treffer aus spitzem Winkel auf 3:6 für die Hertha vor der letzten Pause erhöhen. Im finalen Drittel hatten die Bazis die erste Chance wieder etwas heranzukommen, doch der 9-Meter von Goller wurde von Penke gehalten. Für einen Hallowach-Moment sorgte nach einigen verstrichenen Minuten dann allerdings Julian Franz. Zunächst setzte Goller einen Fallrückzieher von der rechten Seite scharf vor das Tor, Franz reagierte in der Mitte am schnellsten, nahm den Ball technisch fein an und platzierte seinerseits den Fallrückzieher aus wenigen Metern unhaltbar im Berliner Kasten – Marke „Tor des Monats“. Durch einen Freistoßtreffer von Basquaise, mit glücklicher Unterstützung des Innenpfostens, waren die Bazis Mitte des Schlussdrittels dann auf einmal doch wieder dran an den Berlinern. Doch auch dieses Mal konnten die Berliner wieder etwas entgegensetzen. Abermals nach einer Ecke sah die Bazis Defensive nicht ganz geordnet aus und so konnte zunächst Engelhardt den Ball zwar nur an den Pfosten befördern, den Abpraller sicherte sich allerdings Siegert und netzte per Drehschuss zum 5:7 ein. Die Partie schien mit herablaufender Uhr schon entschieden. Doch dann folgten absolute verrückte 90 Beachsoccer-Sekunden. Rühl hielt aus der eigenen Hälfte einfach mal drauf und dieses Mal war der Berliner Mönch der Pechvogel, der das Leder unhaltbar für seinen Torwart ins eigene Tor bugsierte. Nach einer schönen Eckballvariante auf den kurzen Pfosten, wo Franz mit einem weiteren Fallrückzieher traf, war die Partie auf einmal wieder offen. Unentschieden! Doch diese Freude währte auch nur kurz, da Berlin Sekunden vor Schluss durch einen Kopfball von Stark abermals mit 7:8 in Führung ging. Die postwendende Antwort lies und konnte nicht lange auf sich warten lassen, waren doch nur noch wenige Sekunden zu spielen. Nach Foul an Barbotti, zimmerte dieser das Leder zum 8:8 Endstand ins Netz, 5 Sekunden vor Ablauf der Uhr. Was für ein Finale! Damit war aber noch nicht genug, schließlich musste ein Gewinner ermittelt werden und so ging es in die 3-minütige Verlängerung. Ein fragwürdiges Foul von Franz an Hannawald an bzw. eher außerhalb des Neunmeterraums bescherrte den Berlinern nicht nur einen Penalty, auch Franz musste mit Gelb-Rot des Platzes verwiesen werden und wie das so mal ist wenn es läuft, verwandelten die Berliner den fälligen Strafstoß auch noch zum 8:9. Sehr bitter, wenn ein Spiel auf diesem Niveau und bei dieser Spannung und Bedeutung durch einen Pfiff mit nachfolgender Dreifachbestrafung entschieden wird. Eine letzte Chance von Barbotti, dessem Fallrückzieher auf der Linie noch geklärt wurde, bekamen die Bazis zwar noch, allerdings war dann die Zeit in diesem intensiven Spiel vorbei. Was bleibt ist eine sensationelle Werbung für den Sport und obwohl die Münchner das Spiel verloren haben, die Gewissheit mit erhobenem Haupt aus dieser Partie gehen zu können, zeigte man doch Moral und Willen und biss sich immer wieder zurück ins Spiel.

Durch die Niederlage gegen den direkten Konkurrenten verweilen die Bazis bis zum nächsten Spieltag am 4./5. August 2018 auf Platz 6, jedoch punktgleich mit dem 5. Beach Royals Düsseldorf und dem 4. Hertha BSC Berlin. Dort müssen unbedingt zwei Siege gegen den 1. FC Versandkostenfrei und Sandball Leipzig eingefahren werden und gleichzeitig auf einen Ausrutscher der Konkurrenz gehofft werden, um sich erneut zur Deutschen Beachsoccer Meisterschaft nach Warnemünde auf den Weg machen zu dürfen.

 

Kader:

Alex Baier (TW)
Elvis Eckardt (TW)
Andy Körtvelyesi
Toni Mook
Matthias Rühl (C) (2 Tore)
Ricky Goller (2 Tore)
Philipp Fuß
Jérémy Basquaise (4 Tore)
Julian Franz (3 Tore)
Anthony Barbotti (1 Tor)