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Bazis-Kapitän Matthias Rühl im Heimspieltags-Talk

„Emotionen zulassen, aber für uns nutzen“

 

Derby-Zeit am Munich Beach Resort: Vor dem Heimspieltag der Bavaria Beach Bazis in der Deutschen Beachsoccer-Liga haben wir zwei Männer interviewt, die jede Woche viel Herzblut und Leidenschaft in Beachsoccer investierten. In zwei verschiedenen Interviews sprechen Matthias Brandlmaier, Trainer der Beach Boyz Waldkraiburg, und Matthias Rühl, Gründungsmitglied und Kapitän der Bavaria Beach Bazis, über das anstehende bayerische Derby, Ziele beider Teams in dieser Saison – und finden viel Lob für den Kontrahenten.

 

  • Matthias, wie zufrieden bist du mit dem Saisonstart und worin kann sich dein Team verbessern?

Mit vier Siegen aus fünf Spielen bin ich mit dem Start sehr zufrieden. Wir haben unser Ziel – unter die Final Four zu kommen – immer noch im Blick und alles in der eigenen Hand, um dieses Ziel zu erreichen. Jedoch muss man auch bedenken, dass wir von den letztjährigen Top4 nur gegen Hertha gespielt und verloren haben. Ich glaube, dass durch die selbst ausgegebene Zielsetzung und den teilweise zu hohen Ehrgeiz der Mannschaft Fehler, die im Spiel ganz normal sind und immer wieder mal vorkommen können, früher negativ kommentiert werden, die sich dann logischerweise durchs ganze Spiel ziehen. Vor allem beim Spiel gegen Curva69 war dies deutlich zu sehen und aus meiner Sicht ist deswegen das Spiel auch bis zum Ende so knapp gewesen. Glücklicherweise konnten wir die drei Punkte in München behalten. Jetzt müssen wir schauen, dass wir in den zukünftigen Spielen die Emotionen auf jeden Fall zulassen, aber so zu nutzen, um den Mitspieler zu pushen und zu bestärken – eine Stärke die uns die vergangenen Jahre immer wieder ausgemacht hat.

  • Ihr trainiert zwei- bis dreimal die Woche, mehr als die meisten anderen Mannschaften. Zahlt sich der Aufwand aus?

Die Trainingsmoral der Truppe ist der Wahnsinn und man merkt, dass jeder voll dabei ist. Neben den festen Trainingseinheiten wird in unserer Whatsapp-Gruppe immer wieder von diversen Spielern angefragt, wer Lust hat nebenbei noch etwas im Sand zu machen und selbst zu zweit oder dritt wird dann trainiert. In den festen Trainings bauen wir immer wieder neben den technischen und taktischen Übungen unseren Athletiktrainer Michael mit ein, der uns letztes Jahr schon erheblich nach vorne gebracht hat, obwohl wir da erst mitten in der Saison angefangen haben. Der Aufwand zahlt sich auf jeden Fall aus, da aus meiner Sicht kaum eine Mannschaft in Sachen Fitness so breit aufgestellt ist wie wir und wir auch letzte Saison einige Spiele im letzten Drittel gedreht haben (5:4-Sieg gegen Ibbenbüren oder das Comeback gegen Hertha BSC Berlin nach drei Toren Rückstand).

– Am Heimspieltag kommt es zum Derby gegen die Beach Boyz: Wer ist Favorit?

Matthias Rühl ist seit Gründung Kapitän der Bavaria Beach Bazis.

Es gibt sicherlich drei Argumente, die für uns Bazis sprechen: Das ist einerseits die Erfahrung von inzwischen fünf Jahren Beachsoccer, die Tabellensituation und die bisherigen Ergebnisse im direkten Vergleich gegen die Beach Boyz. Auf der anderen Seite haben die Beach Boyz in dem einen Jahr DBL in allen Belangen einen gewaltigen Sprung gemacht. Bei ihrem Spiel gegen Real Münster haben sie zwei Drittel dominiert und 4:1 geführt. Im letzten Drittel haben sie unnötig das Spiel aus der Hand gegeben. Aber spätestens nach ihren Auftritten gegen Wuppertal (Niederlage nach Neunmeterschießen), die Rostocker Robben (4:8) und eben Real Münster brauchen sich die Beach Boyz vor keinem in der Liga verstecken.

  • Die Bazis und Beach Boyz pflegen ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Woran liegt das und inwiefern ist diese Verbindung wertvoll für beide Teams?

Über allem steht, dass sich die Teams sehr schätzen und mögen. Was die Beach Boyz seit einigen Jahren aus dem Boden stampfen, ist phänomenal. Die regionale Verbundenheit ist sicher ein wichtiger Punkt für die Freundschaft beider Vereine. Wir haben vor ihrem Start in der DBL schon zusammen trainiert und uns auf den Regionalentscheiden öfter getroffen. Beim Heimspieltag 2017 haben die Beach Boyz einen Livestream organisiert und kommentiert. Für uns haben sie hier einen Riesenjob gemacht und gleichzeitig konnten sie sich live anschauen, wie ein Spieltag über das komplette Wochenende abläuft. Am 1. Mai haben wir vergangenes Jahr zusammen einen Vorbereitungscup ins Leben gerufen, den wir zusammen organisieren und durchführen. Somit profitieren beide Mannschaften voneinander.

  • Was macht die Beach Boyz, euren kommenden Gegner, stark?

Sie sind eine homogene Einheit, die körperlich sehr robust arbeiten. Obwohl sie erst vergangenes Jahr in der DBL gestartet sind, haben sie inzwischen einige Spieler in ihren Reihen, die international erfahren sind. Alleine das glaube ich zeigt die Qualität der Spieler. Sie sind schwer auszurechnen, weil sie in der Offensive gefährliche Spieler haben. Auch im Bereich von Standards haben sich die Beach Boyz zu ihrer ersten DBL-Saison stark verbessert. Nicht zu unterschätzen ist auch der Punkt, dass die Beach Boyz sicher alles geben werden, um das Derby gegen uns zu gewinnen. Ich freue mich jetzt schon auf die Stimmung am Munich Beach Resort.

  • Wie wollt ihr den Gegner knacken?

Ich will jetzt nicht auf die taktischen Inhalte eingehen, aber ich denke, dass die Fitness auf jeden Fall ein Punkt ist, den wir ausspielen können und müssen. Wir müssen unser Augenmerk darauf legen defensiv ordentlich zu arbeiten und, sobald wir im Ballbesitz sind, den Gegner ins Laufen zu bringen.

  • Am Sonntag wartet mit Wuppertal ein weiterer starker Gegner. Was sind die Stärken des WSV?

Wuppertal ist ein erfahrenes Team, das einige Topleute der DBL in ihren Reihen hat und sich punktuell immer wieder mit internationalen Spielern verstärken. Sie haben bisher mit den Robben, Ibbenbüren, Hertha und Real Münster schon gegen alle Final Four-Teilnehmer der vergangenen Saison gespielt, daher sollte man sich von der Tabellensituation nicht täuschen lassen. Alle Spiele haben sie bisher sehr eng gestaltet und zum Teil wirklich unglücklich verloren. Es wird mit Sicherheit kein leichtes Spiel, Wuppertal wird uns alles abverlangen. Aber wenn wir unter die Top4 wollen, sollten wir gewinnen.

– Euer Ziel sind natürlich sechs Punkte Zuhause. Was ist dein persönliches Saisonziel?

Über den persönlichen Zielen steht unser ausgegebenes Bazi-Ziel: Im August nochmal nach Warnemünde zu fahren und das Final Four zu spielen. Was gibt es schöneres, als im Stadion am Strand mit deinen Freunden vor Freunden und der Familie spielen zu dürfen. Darüber hinaus geht es um die Deutsche Meisterschaft. Dafür müssen wir im Kollektiv unsere Leistung bringen und uns von Training zu Training verbessern. Ob sich für mich darüber hinaus eventuell auch direkte Abrufe bei der Nationalmannschaft ergeben, geht meiner Meinung nach dann Hand in Hand und wäre ein Bonus.

Interview: BBB Presseabteilung